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Veranstaltungsbericht 25.4.2013

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Karl May und die Fremdsprachen



Als sich die Mitglieder des Karl-May-Freundeskreises Freiburg am 25.4.2013 trafen, bot Dr. Karl Kunibert Schäfer einen Vortrag zum Thema „Karl May und die Fremdsprachen“. Hierbei ging es allerdings nicht um Karl Mays Renommisterei, der von sich ja einst behauptet hat, rund 40 Fremdsprachen zu beherrschen („Lappländisch will ich nicht mitzählen“), sondern darum, dass seine Reiseerzählungen ohne die vielen arabischen („Hamdullilah!“), englischen („Zounds!“) oder indianischen („Howgh!“) Ausdrücke, die er immer wieder verwendet und die dem Leser von Buch zu Buch wie alte Bekannte begegnen, gar nicht denkbar sind. Es ging somit um die wichtigen erzähltechnischen Funktionen, die Fremdsprachen bei Karl May erfüllen.

Eingangs bekannte der Referent, dass er durch die Lektüre von Karl May schon früh den Wunsch verspürte, sich möglichst überall in der Welt sprachlich verständigen zu können. Mit so vielen Sprachen wie Karl May hat er sich dann allerdings nicht beschäftigt, sondern der Einfachheit halber gleich Anglistik studiert, wohl wissend, dass heutzutage das Englische die Weltsprache schlechthin ist. In seinem Studium spezialisierte er sich auf englische und amerikanische Literatur und promovierte über „Handlung im neueren englischen Drama“.
Am Anfang des Referats stand die Frage, wie viele Sprachen ein Mensch wohl vernünftigerweise erlernen kann. Schlägt man bei Karl May nach, stößt man hierzu unter anderem auf folgende Aussagen: „… mein Sidhi“, lässt Karl May den aufschneiderischen Diener Kamil in „Er Raml el Helak (Sand des Verderbens) sagen: „spricht alle viertausendundfünzig Sprachen der menschlichen Zunge“. Oder: „Ich spreche überhaupt alle Sprachen, wie Ihr von früherher wißt“, so Kapitän Frick Turnerstick im Roman Am Rio de la Plata.

Mit Blick auf Karl Mays Autobiografie Mein Leben und Streben (Freiburg 1910) ging der Referent dann der Frage nach, wie es mit den Fremdsprachenkenntnissen Karl Mays wirklich aussah. Immerhin bietet seine Lebensbeschreibung Hinweise darauf, dass er sich in jungen Jahren mit Latein, Englisch und Französisch befasst habe. Ferner bot ihm, wie Karl May ausdrücklich festhält, ein in der Familie vererbtes „Kräutterbuch“ aus dem Jahre 1600 die Kräuternamen auch in französisch, englisch, russisch, böhmisch, italienisch und sogar arabisch“. Bei Licht betrachtet dürfte von all dem jedoch wenig Brauchbares hängen geblieben sein, da er nie die Möglichkeit hatte, seine (wenn überhaupt vorhandenen) Kenntnisse im Verkehr mit Muttersprachlern anzuwenden und zu vertiefen. Sicher ist jedoch, dass sich May später intensiv mit Fremdsprachen befasst hat. So befinden sich in Mays Bibliothek zahlreiche fremdsprachige Bücher. Das Fachgebiet Sprachen umfaßt 172 Titel. Etwa 50 Prozent davon machen Lehrbücher, Sprachführer, Lexika und Grammatiken der orientalischen einschließlich der ostasiatischen - und der afrikanischen Sprachen aus, wobei Arabisch (22 Titel), Türkisch (10) und Persisch Schwerpunkte bilden. Aus dem 18. Jh stammen Johann David Michaelis' Arabische Grammatik (Göttingen 1771) und Wilhelm Friedrich Hezels Syrische Sprachlehre (Lemgo 1788). Zu den europäischen Sprachen (einschließlich Altphilologie) besaß Karl May 65 Titel. Neben Englisch (17), den romanischen Sprachen (28), dem Altgriechischen (1) und Latein (5) beschäftigte er sich auch mit Russisch (4), Ungarisch (3), Böhmisch/Tschechisch (2), Serbisch (1) und der Sprache der transsilvanischen Zigeuner. 12 Titel sind zu den indianischen Sprachen vorhanden, darunter eine zusammenfassende Darstellung von zwölf Sprachen aus dem Südwesten Nordamerikas (Weimar 1876) von Albert Gatschet.“

Die eigentliche Fragestellung war jedoch, wie Karl May Fremdsprachen in seinen Erzählungen einsetzt und welche erzähltechnische Funktionen sie haben? Welche Bedeutung sie für das Romangeschehen, für den Autor und für den Leser haben? Dies wurde in der Folge am Beispiel der beiden Werke Der Blaurote Methusalem und Krüger Bei anschaulich erläutert. Die Zuhörer verfolgten das Referat, das immer wieder Gelegenheit zum Schmunzeln bot, mit großer Aufmerksamkeit und dankten dem Referenten mit lang anhaltendem Beifall.

Michael Rudloff

 


 


 

 
   
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