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Veranstaltungsbericht 14.6.2012

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; font-size: 13.5pt;">Zwei Höhepunkte prägten das dritte Treffen des Karl-May-Freundeskreises Freiburg am 14. Juni 2012. Das erste Highlight war Dr. Albrecht Götz von Olenhusen zu verdanken, der zum Einstieg einen Kurzvortrag zum Thema
; font-size: 13.5pt;">1899 – Karl May im Grandhotel - mit einem englischen Lord
; font-size: 13.5pt;">hielt. Unter diesem Titel bot er eine spannende Story, nicht ohne Ironie und ohne tiefere Bedeutung und mit einer literarischen Implikation, die für die meisten wohl überraschend war. Hintergrund des Vortrags war eine Erzählung des Schriftstellers Alexander Kluge, in der dieser mit Witz, Ironie und versteckten Anspielungen eine fiktive Begegnung zwischen Karl May und Lord Curzon, dem Vizekönig von Indien, schildert. Wer will, kann diese Geschichte auch gerne nachlesen (Albrecht Götz von Olenhusen: Begegnung im Grandhotel. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 172, S. 43 - 46).
; font-size: 13.5pt;">Als zweiten Höhepunkt kann man die Gespräche bezeichnen, die sich nach dem Vortrag in lockerer Runde unter den neun Teilnehmer des Treffens ergaben. So gab zum Beispiel die Frage, ob May denn auch in der Türkei war (Antwort: ja, auf dem Rückweg von seiner Orientreise besuchte er z.B. Istanbul) und welche Einstellung er zum Osmanischen Reich (Stichwort: „der kranke Mann am Bosporus“) hatte, einem der Anwesenden die Gelegenheit, darüber zu berichten, dass sein Vater – auch ein eifriger Karl-May-Leser – im Ersten Weltkrieg im türkischen Heer diente und mit dem „Orden des halben Mondes“ dekoriert wurde. Aufgrund des Sterns, der neben dem Halbmond Bestandteil dieses Ordens war, gingen die Amerikaner nach Ende des Zweiten Weltkrieges davon aus, dass es sich um eine Auszeichnung der Sowjetunion handeln würde, was dem Ordensträger in jener Zeit sicher nicht zum Nachteil gereichte.
; font-size: 13.5pt;">Die Erwähnung, dass es im osmanischen Reich Flottenbefehlshaber gab, die beim Großherrn in Ungnade fielen und daraufhin lediglich die Flagge wechselten und mit ihrer Flotte dann der Seeräuberei nachgingen, erinnerte an Karl Mays Romanfigur Katombo (unehelicher Sohn des Herzogs von Raumburg und der Zigeunerin Zarba im Doppelroman „Szepter und Hammer“ / „Die Juweleninsel“). Katombo wird ja unter anderem vom türkischen Wesir Malek-Pascha adoptiert und als "Nurwan-Pascha" in türkischen Diensten Oberadmiral des Sultans. Später fällt er dann durch Intrigen beim Sultan in Ungnade und wird als "Der schwarze Kapitän" ein berühmt-berüchtigter Seeräuber, bis ein neuer Sultan an die Macht kommt, und Katombo wieder als Nurwan-Pascha in türkische Dienste eintritt.
; font-size: 13.5pt;">Ein weiteres Gesprächsthema bot die Tatsache, dass die Schriften des Diplomaten und Archäologen Sir Austen Henry Layard, der vor allem als Ausgräber von Ninive bekannt wurde, eine Quelle für Karl Mays Orientzyklus darstellen. Plagiat oder doch nicht, war hier die Frage, die allerdings zu Gunsten Mays entschieden wurde. Einige Teilnehmer berichteten auch über ihre persönliche Beziehung zu Karl May. Zum Schluss des Treffens wurde deutlich, dass Wert darauf gelegt wird, dass man sich vor der Sommerpause nochmals in geselliger Runde zum Thema Karl May trifft.
; font-size: 13.5pt;">Michael Rudloff
 
 
 
   
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